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Greifvögel fliegen durch den Ausstellungssaal

Vielfältige Aktionen zum gestrigen Museumstag

wg. Im eleganten Gleitflug segelt Wüstenbussard-Dame Tara durch einen Ausstellungssaal des Naturkundemuseums. Den großen und kleinen Zuschauern der anlässlich des Internationalen Museumstages stattfindenden Flugvorstellung entfährt ein "Oooooh", als sich das sechs Jahre alte Tier auf dem Handschuh von Falkner Pierre Kuhlmann niederlässt. "Wüstenbussarde leben normalerweise in Familienverbänden und gehen auch gemeinsam auf Jagd“, erklärt Kuhlmann. Mit ihren hervorragenden Augen seien die Greifvögel in der Lage, auch noch aus zwei Kilometern Entfernung eine Maus zu erkennen.

Darüber hinaus verfügten sie über die Fähigkeit, ultraviolett zu sehen, so Kuhlmann. "Diese Fähigkeit wird vor allem von den Turmfalken genutzt", informiert er. "Damit können sie die Laufspur von Mäusen anhand der Urinspritzer nachverfolgen, mit denen diese ihre Wege markieren."

Während die Besucher des Naturkundemuseums in der folgenden halben Stunde gespannt verfolgen, wie nach Vogeldame Tara auch noch Wüstenbussard Chap, Sakerfalke Mücke und Schleiereule Poquito durch den Raum fliegen, beugt sich Keramikexperte Arthur Mehlstäubler im Museum der Majolika konzentriert über eine bauchige, beigerote Teekanne.

"Das ist eine Kanne des Künstlers Otto Lindig", erklärt er der stolzen Besitzerin, die ihm das Stück zur Begutachtung vorgelegt hat. "Sie wurde zwischen 1930 und 1962 in der Majolika in Serie produziert." Den Künstler könne man anband der Seriennummer auf der Keramik identifizieren. "Fehlt diese Nummer, kann man versuchen, anband des Stils auf den Künstler zu schließen", sagt Mehlstäubler. "Jeder hat seine Handschrift.“

Die Qual der Wahl hatten die Besucher der Museen am gestrigen Sonntag. Anlässlich des Internationalen Museumstags, der unter dem Motto "Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten: Museen machen mit!" stattfand, lockten zahlreiche Einrichtungen mit Sonderaktionen. Neben Ausstellungsführungen wie im Durlacher Pfinzgaumuseum, im Badischen Landesmuseum und in der Staatlichen Kunsthalle standen auch Aktionen für Kinder auf dem Programm. So konnte der Nachwuchs im Heimatmuseum Stupferich Flechtzäune und Butter herstellen oder sich in der Städtischen Galerie an "Schnappschüssen wie Hubbuch" versuchen. Im Stadtmuseum informierte der Wissenschaftler Meinrad Welker Interessierte in einem Werkstattgespräch über die Neukonzeption des Hauses.